Es wir vieles beklagt dieser Tage. Auch und gerade wenn es um unser Geldsystem geht!
Dabei wird auf den Banken rumgehackt, auf den oberen 1 %, oder auf der Politik, die diese unterstützt, oder zu wenig zur Kasse bittet.
Aber einige in meinen Augen ganz wesentlichen Dinge werden dabei nur sehr selten angerissen, weshalb ich dies hier einmal etwas grundlegender zu tun gedenke…
Es gibt durchaus gute Argumente, die für Zinsen sprechen: Zum einen die Tatsache, dass man eine Art Anreiz benötigt, sein Geld herzugeben. Mann könnte es ja auch einfach behalten. Zum anderen – und das finde ich wesentlich bedeutsamer – das Argument, dass es passieren kann, dass ein Kreditnehmer insolvent geht. Der Zins wird dabei dem Ausfallrisiko angepasst. Wenn eine Bank 100 Menschen je 10 Euro leiht, und vermutlich 10 Menschen davon ihr Geld nicht zurückzahlen können werden, so muss sie so viel Zinsen verlangen, dass sie insgesammt von den 90 übrigen Leuten doch zumindest so viel Geld zurückerhält, dass sie wieder auf 1000 Euro kommt. Andererseits gäbe es nicht nur keinen Anreiz Geld zu verleihen, sondern sogar die Gewissheit fürher oder später Geld zu verlieren.
Demgegenüber gibt es natürlich auch Argumente, die gegen etwas wie Zinsen sprechen. Das Grundlegende ist, dass Zinsen bedeuten, dass die einen Menschen für die anderen arbeiten. Denn wenn ich mir Geld leihe, um zum Beispiel ein Haus zu bauen, und dann über viele Jahre das Geld wieder zurückzahle, zahle ich mehr zurück, als ich bekommen habe – deutlich mehr! Und dafür muss ich eben arbeiten. Oder ich habe genug Geld, und lasse dieses Geld für mich arbeiten. Aber es ist nie das Geld das arbeitet, es sind immer andere Menschen!
Das Problem an der Sache ist, dass es mit diesem Für und Wider nicht getan ist. Es gibt noch einen anderen Mechanismus, der ganz wesentlich beeinflusst, wie sich ein Vermögen entwickelt. Nähmlich die Inflation. Denn die Inflation sorgt dafür, dass Geld an Wert verliert. Und da dies niemand will, legen wir unser Geld an, um die Inflation zumindest auszugleichen. Denn was nutzt mir Erspartes, wenn es einfach so an Wert verliert. Ich will ja im Alter noch von irgend etwas leben können.
Nun ist Inflation aber nichts Natürliches. Inflation entsteht, wenn sich das Verhältnis von Geldmenge zu Warenmenge so verschiebt, dass es anteilig mehr Geld als Waren gibt. Gibt es 10 Euro und 10 Fische, ist das Geld mehr wert, als wenn es 10 Euro und 20 Fische gibt. Das heißt Inflation entsteht, wenn die Warenmenge bei gleicher Geldmenge abnimmt, wenn die Geldmenge bei gleicher Warenmenge zunimmt, wenn die Warenmenge schneller abnimmt, als die Geldmenge, oder wenn die Geldmenge schneller zunimmt als die Warenmenge.
Auch wenn wir Waren verbrauchen, so kommt man nicht umhin festzustellen, dass die Warenmenge eher steigt, als fällt. Folglich muss die Geldmenge auch steigen – undzwar stärker als die Warenmenge – um Inflation zu verursachen. Wie die Geldmengenerhöhung genau von statten geht, möchte ich hier nicht näher beleuchten. Nur so viel sei verraten: Es sind eher die Zentralbanken, als die Goldgräber und Geldfälscher^^
Wenn wir also eine Inflation von etwa 2 % haben, verliert unser Geld in 35 Jahren die Hälfte seines Wertes. Das heißt, dass obwohl die Produktivität steigt, und somit der Arbeitsaufwand sinkt, auch meine heutige Arbeitsleisung in 35 Jahren nur noch die Hälfte wert ist. Wenn ich jetzt also 10 Jahre Arbeite, 2/3 des Geldes verbrauche, und 1/3 für die Rente anspare, dann kann ich weitere 30 Jahre später von dem 1/3 vermutlich nur noch 2,5 Jahre auf dem gleichen Niveau leben.
Da brauch ich kein Genie zu sein, um zu erkennen, dass da was nicht ganz richtig sein kann. Hier mal ein nettes Gegenbeispiel:
Angenommen wir haben eine konstante Geldmenge, jedoch ein Wirtschafts- und damit auch Wahrenwachstum von etwa 1%. Wenn ich jetzt 10 Jahre lang 1/3 meines Geldes bei Seite lege, kann ich davon 30 Jahre später schon über 7 Jahre auf gleichem Niveau leben.
Die Frage die sich stellt ist: Woraus resultiert dieser Unterschied, und wer profitiert davon? Die Ursache liegt im Wesentlichen bei der Geldmengenerhöhung (was ja in der Rechnung die Grundannahme ist). Nur was passiert mit dieser Geldmenge, wer erhält sie?
Einfach gesagt: Alle die Schulden haben, profitieren in gewissem Maße davon, denn ihre Schulden werden weniger Wert. Kaufe ich mir heut ein Haus auf Kredit, ist dieses (vom Verschleiß/Zerfall abgesehen) in 35 Jahren immernoch ein ganzes Haus. Von dem Geld könnte ich mir dann allerdings nur noch das halbe Haus kaufen. Das Problem daran ist nur der Zins, den ich auf den Kredit zahlen muss…
Daher landet das Geld da, wo es ohnehin schon genug gibt, beim Kreditgeber – zumeist den oberen 1%!
Freilich ist das System ein wenig komplexer, aber vielleicht sollte man sich auch einmal fragen, warum das so ist…
Mayer Amschel Rothschild, amerikanischer Bankier und Mitbegründer unseres heutigen Geldsystems sagte:
„Die Wenigen, die das System verstehen, werden so sehr an seinen Profiten interessiert oder so abhängig sein von der Gunst des Systems, dass aus deren Reihen nie eine Opposition hervorgehen wird.
Die große Masse der Leute aber, mental unfähig zu begreifen, wird seine Last ohne Murren tragen, vielleicht sogar ohne zu mutmaßen, dass das System ihren Interessen feindlich ist.“
Macht euch Gedanken! Diskutiert mit anderen!
Und überlegt euch, ob ihr andere für euer Geld arbeiten lassen wollt. Vielleicht gehört auch ihr dann bald zu den 1%.