Category: Meine Welt


Ich finde es erstaunlich, wie immer wieder Menschen über Dinge diskutieren, ohne die zugrundeliegenden Ansichten zu betrachten. Oder wie jemand zu verschiedenen Dingen Ansichten hat, die von gegensätzlichen Voraussetzungen ausgehen. Daher möchte ich zu Beginn die Chance nutzen, um meiner Grundeinstellung Ausdruck zu verleihen!

Alle Menschen sind gleich, werden frei geboren, sollten gleiche Rechte haben … Das sagen viele Menschen so leicht dahin, als wäre es selbstverständlich. Doch ist dies zwar in meinen Augen selbstverständlich, aber leider verstehen es eben nicht alle Menschen von selbst. Geschweige denn, dass sie, wenn sie es verstanden haben, diese Meinung dann auch vertreten. So ist es zum Beispiel offensichtlich, dass wir nicht jedem Menschen das Recht zugestehen in „unserem Land“ zu leben. Doch mit welchem Recht verweigern wir jemandem die Einreise zum Beispiel nach Deutschland, wenn dieser uns nichts böses will? Warum gestehen wir nicht allen Menschen die selben Rechte zu, wie wir sie haben? Warum erlassen wir bei uns Gesetze, um die Menschen vor Schäden zu bewahren, oder um ihnen ihre Rechte zu garantieren, und importieren auf der anderen Seite Güter, die eben unter Umständen produziert wurden, die bei uns verboten sind?

Man könnte jetzt sagen, Einwanderer wollen unsere Sozialsysteme ausnutzen. Aber wer kann es ihnen verübeln? Und mit welchem Recht sollte ein Deutscher, der nie in das System eingezahlt hat, dieses nutzen dürfen, ein Ausländer aber nicht? Sind etwa doch nicht alle Menschen gleich?

Dieses Beispiel mag dem einen oder anderen jetzt im ersten Moment irgendwie merkwürdig vorkommen, aber ich für meinen Teil finde im Moment keinen schlüssigen Grund, der eine solche Differenzierung zwischen In- und Ausländern zulässt. Das ein Volk das Recht hat, über sein Land zu entscheiden, das ist mir klar. Aber neben diesem Recht, welches nebenbei bemerkt auch ein wenig fragwürdig ist, gibt es in meinen Augen keinen Grund, der für eine derartige Ungleichbehandlung spricht.

Um es deutlich zu sagen, ich bin kein Freund davon, dass ich durch die Straßen gehe und kein Wort meiner Mitmenschen verstehe.  Aber würde man Einwanderern sagen, sie müssten vernünftig Deutsch lernen und dürften aus unserem Sozialsystem erst Geld erhalten, wenn sie in dieses auch eingezahlt haben (oder ähnlich geartete Regeln einführen), so würden dies viele mit Freuden tun, da sie in ihren Ländern eben nicht die Möglichkeit haben ein Leben zu führen, dass unserem ähnelt. Allerdings sollte man in meinen Augen dann die selben Regeln auch für uns alle geltend machen.

Weiterführend werde ich dieses Thema sicher noch das eine oder andere Mal aufgreifen, aber ich hoffe an diesem Beispiel ist erst einmal deutlich geworden, wie meine Sicht auf die Dinge ist. Ich versuche in meinem Denken generell alles so weit wie möglich zu verallgemeinern und gleichzusetzen, wo es denn naheliegend ist. Die Frage ob ich etwas wirklich will sollte eigentlich immer zweitrangig sein, wenn jemand fragt: Ist das richtig?

Es kann nicht richtig sein, dass die Chancen eines Menschen davon abhängen, wo er geboren wird!

Weisheit?

Ich glaube, ich habe ein Maß an Einsicht und „Weisheit“ erlangt, welches mir zumindest auf die nächsten Jahre als nahezu ausreichend erscheint. Ich bin nicht allwissend, und auch nicht in der Lage alles zu ergründen, aber dies ist ohnehin nicht möglich. Ich sehe die Welt vermutlich mit recht ungetrübten Augen, auch wenn ich nicht alles sehe. Aber was nützt es alles zu sehen? Ich bin mit mir recht zufrieden, und glaube einen Weg eingeschlagen zu haben, der mich langsam in die richtige Richtung voran bringt. Man wird nicht von jetzt auf gleich zum perfekten Menschen, aber man kann sich nach Kräften bemühen, und versuchen stets nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln. Und dahingehend bin ich wohl noch bei weitem nicht tiefgründig genug, aber ich bin vermutlich auf dem richtigen Pfad unterwegs, und mit der Zeit werde ich mich auch diesem Ziel annähern. Ich habe ein recht großes Maß an Standfestigkeit, Zufriedenheit und Unerschütterlichkeit erreicht, und mein Charakter ist wohl auf der einen Seite gut gefestigt, auf der anderen aber auch aufnahmefähig und einsichtig.

Die Fragen in Zukunft müssen sich daher weniger um mich drehen, als vielmehr darum, was ich bewegen möchte und kann. Dies ist wohl der weitaus schwierigere Schritt der Erkenntnis.

Die Frage ist nun, ob ich bereit und in der Lage bin ihn zu gehen…